Fahren mit Salatöl

Seit dem ersten Gedanken, Mitte September 2005, mein Auto auf den Betrieb mit Pflanzenöl umzurüsten vergingen so ca 6 Wochen bis mein Auto mit Salatöl fuhr. Eigentlich sollte man so etwas in 2 Wochen umsetzen können aber ich war zu der Zeit wohl nicht der einzigste der sein Auto auf diese Kraftstoffart umrüsten wollte.

Die erforderlichen Magnetventile waren in Deutschland fast nicht mehr erhältlich, dadurch wurden die Lieferzeiten ganz schön lange. Alle Lieferanten waren wohl auch kompl. mit diesem großem Ansturm zum Teil total überfordert.

Bei ebay gab und wird es immer noch unter dem Suchbegriff "Pöl", das ist unter den Profis, bei den so genannten Pölern, die Abkürzung für Pflanzenöl, Unmengen an mehr oder weniger sinnvollem Zubehör für den Betrieb mit Pöl, geben.

Als ich nach mehreren Versuchen und Lieferverzögerungen die erforderlichen Hauptkomponenten (Wärmetauscher, Ventile, Tank, etc) hatte, fehlten mir immer wieder versch. Kleinteile. Auch die Platzverhältnisse im Motorraum waren nicht gerade optimal für den Einbau.

Am 5.11.05 lief er nach ca 25 Arbeitsstunden und 250,- € Teilekosten problemlos zum ersten Mal mit einer  20l Kanisterfüllung "Bellasan Pflanzenöl" von ALDI für 0,75 € pro Liter.

Nach 7500 km hätte sich der Umbau gerechnet, wenn ich das Rapsöl von einem Bekannten demnächst für 55 Cent bekomme, ist er schon nach 5000 km bezahlt.

Es war aber nicht alleine die finanzielle Einsparung was mich zum Umbau bewegte, auch der Spass beim Bau der Anlage und erst jetzt das Fahrgefühl (stinkt voll nach Pommesbude) mit Pöl ist was wert. Den Umweltgedanken den viele andere nennen, kann ich nicht teilen. Ich denke da mal nur an meine beiden gelben Säcke mit leeren Salatölflaschen von der ersten Tankfüllung.

Viele meinen, dass ein 20l Tank zu klein ist. Mich reicht es auf jeden Fall, ich komme damit problemlos jede Woche nach München und dort wechsle ich für die Rückfahrt einfach den Kanister.

In der Zwischenzeit bin ich nun schon über 4000 km ohne Probleme mit 100% Pflanzenöl unterwegs. Einige male hab ich schon zu spät auf den Dieseltank umgeschaltet. Das ist kein Problem, wenn man mit mehr als 100 km/h auf der Ebene unterwegs ist. Bei weniger oder bergauf reicht der Schwung wahrscheinlich nicht mehr um die Anlage im Ausrollen zu entlüften.

 

Eine super Informationsquelle für mich sind die zwei Internetforen www.fmso.de und www.fmpo.de.

 

Umbaubeschreibung:

2 Tank-System mit kurzgeschlossenem Kraftstoffrücklauf (KGR), Wärmetauscher (WT) und elektrischem SIRAI 3/2 Ventil zum Umschalten auf Pöl. 10mm Kraftstoffleitung vom Zusatztank durch den Kfz-Innenraum. Im Kofferraum einfach auswechselbare 20 Liter  Bundeswehr-Wasserkanister als Pöltank.
 

Fahrzeug

Daimler Benz W 124 E 250 TD

 

Baujahr 12/94

 

Schadstoffarm, Euro 2

  83 KW
  2497 cm³
  Es ist kein Turbo-Diesel das T in der Typenbezeichnung steht für T-Modell (Kombi)
  Bosch Reiheneinspritzpumpe
  Die Abgasrückführung ist schon seit langem nicht mehr in Funktion
   

 

 

 

 

 

 

Die Halterung für den Plattenwärmetauscher:

 

 

   

In solche Bundeswehr Wasserkanistern fülle ich das Pflanzenöl ab

Das "umweltfreundliche" Ergebnis von 100 Liter Salatöl in Blechdosen